Blut im Sperma! Ist das gefährlich?
Blut im Sperma ist nicht nur ungewöhnlich, sondern sorgt meist für gehörige Verwirrung bei den Betroffenen. Denn selten ist klar, warum sich das Blut im Sperma befindet und schnell werden Krankheiten oder Verletzungen angenommen. Doch muss das nicht immer der Fall sein.
Doch bei aller Ungewissheit lässt sich wenig ausrichten oder unternehmen, denn die offenkundige Ursache ist für die Augen unsichtbar und das Kopfkino beginnt zu rattern. Was ist das nur?
Allerdings sind die meisten dieser Horrorszenarien völlig unbegründet, da Blut im Sperma nicht unbedingt mit einer schlimmen Erkrankung einhergehen muss. Es ist sogar so, dass fast jeder dritte Mann einmal eine solche Situation erlebt, ohne dass irgendwas im Argen liegt.
So können geplatzte Äderchen oder leichte Quetschungen der Grund für alles sein und das ist weder gefährlich, noch ein Grund zur Sorge.
Farben des Spermas und Hämatospermie
Das menschliche Sperma ist für gewöhnlich weiß bis gelblich, wobei die Farbe und Konsistenz natürlich stark von der täglichen Ernährung beeinflusst werden kann. Mischen sich unter diese Farbtöne nun rötliche Substanzen, also Blut, spricht man in der Medizin von einer Hämatospermie.
Diese Hämatospermie meint dabei jegliche Blutablagerungen in der männlichen Samenflüssigkeit und ist meist auf harmlose Dinge zurückzuführen. In der Regel verschwindet sie schon nach wenigen Tagen oder Wochen.
Ursachen für das Blut im Sperma
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Die einzelnen Ursachen in unserem Beitrag sind dabei übrigens weder nach Häufigkeit oder Gefährlichtkeit sortiert, sondern willkürlich angeordnet
Geplatzte Äderchen sorgen für Blutpartikel
In der sogenannten Bläschendrüse (auch Samenbläschen oder Samenblase) wird ein Sekret produziert, das rund 70% der Samenflüssigkeit ausmacht und außerdem sehr reich an Fructose ist.
In der Samenblase finden wir zahlreiche feine Äderchen, die platzen können. Die Folge ist Blut im Sperma, das bei einem Erguss zum Vorschein kommt. Zwar ist die Verunsicherung darüber häufig groß, doch in diesem Fall vollends unbegründet.
Übrigens können Medikamente, die eine blutverdünnende Wirkung haben, dieses Platzen begünstigen. Ein sehr bekanntes Medikament, das genau diese Eigenschaften hat, ist beispielsweise Aspirin. Allerdings kann auch Bluthochdruck ursächlich für das einmalige Platzen sein.
Verletzung der Penisgefäße
Häufig findet sich nach langem oder sich wiederholendem Geschlechtsverkehr Blut im Sperma. Die Begründung liegt hierbei auf der Hand. Denn die angesprochenen feinen Äderchen oder Penisgefäße im Samenbläschen können selbstredend auch durch eine mechanische Stimulation platzen.
Die ausdauernden und mitunter starken Bewegungen beim Sexualakt haben folglich Auswirkungen auf diese zarten und feingliedrigen Elemente.
Natürlich kann dieser Aspekt durch weniger schnelle und harte Bewegungen positiv beeinflusst werden, was sinnvoll ist, wenn das Blut immer häufiger nach dem Akt zum Vorschein kommt. Allerdings kann auch sehr enge Kleidung einen ähnlichen Effekt haben.
Dennoch sind diese Blutabsonderungen vollkommen harmlos.
Blut im Sperma durch Prostata-Probleme
Eine weitere Ursache für das Blut im Sperma kann außerdem die Prostata sein. Diese Erscheinung ist im Gegensatz zu den anderen Ursachen allerdings nicht unbedingt als harmlos zu bewerten.
Hierbei müssen wir in drei Aspekte unterscheiden, die im Zusammenhang mit der Prostata, den Grund für die Blutpartikel in der Samenflüssigkeit bilden können.
- gutartige Vergrößerung der Prostata. Eine solche Vergrößerung ist meist vollkommen ungefährlich, kann allerdings auch Probleme beim Wasserlassen bedeuten und eben Blut im Urin oder Sperma mitsichbringen. Ein Arztbesuch ist hierbei sehr zu empfehlen.
- Entzündung der Prostata. Die Vorsteherdrüse (Prostatae) ist ungefähr kastaniengroß und wird von der Harnröhre durchzogen. Hierbei kann es zu einer akuten oder chronischen Entzündung kommen. Diese ist meist auf eine bakterielle Infektion zurückzuführen. Auch hierbei kann die Folge Blut im Sperma sein, das beim Samenerguss zu Tage tritt. Diese Entzündung lässt sich meist mit Antibiotika behandeln.
- Prostatakrebs. Sehr selten die Ursache für das Blut im Sperma, aber dennoch als ursächlich zu benennen, ist der Prostatakrebs. Immerhin zählt dieser zu den häufigsten Krebserkranungen unter Männern.
Oftmals haben wir im letztgenannten Fall aber auch Probleme beim Wasserlassen und finden im Urin Spuren von Blut. Außerdem ist eine Erkrankung der Prostata über einen langen Zeitraum zu spüren, weshalb wir hierbei auch auf uns selbst horchen und schauen können, um die Ursache besser einzuschätzen.
Hinweis: Alle Blutspuren, die mit der Prostata im Zusammenhang stehen, müssen in jedem Fall von einem Arzt abgecheckt werden, da sie allesamt das Anzeichen für eine gefährliche Erkrankung sein können.
Wer ist von blutigem Sperma betroffen?
Dass sich Blut in die Samenflüssigkeit mischt ist kein Problem einer bestimmten Altersgruppe oder Schicht. Zwar gehören meist Männer zwischen 25 und 40 zu den Betroffenen. Doch eine genau Einschätzung ist nicht möglich und macht auch wenig Sinn, da das Problem in jedem Alter auftauchen kann.
Allerdings sind natürlich Menschen, die zu sehr harten Sexualpraktiken neigen, auch häufiger vom beschriebenen Phänomen betroffen, da die mechanische Stimulation zu Verletzungen führen kann.
In puncto Prostatakrebs müssen natürlich alle bekannten Risikien Geltung erfahren, wobei übermäßiger Alkoholgenuss und der Konsum von Tabak den Krebs stark begünstigen und außerdem die Durchblutung der Sexualorgane beeinflussen können.
Dennoch lässt sich festhalten, dass gerade bei Männern unter 40 selten die Prostata oder gefährliche Tumore ursächlich für das Problem sind.
Risiko und Arztbesuch
Zwar lässt sich die Symptomatik in allen Altersgruppen beobachten und die Ursachen für das Blut im Sperma sind in der Regel eher harmlos. Dennoch empfiehlt sich aber in jedem Fall der Besuch bei einem Urologen Ihres Vertrauens, um das Ganze fachkundig untersuchen zu lassen und nicht nur zu mutmaßen.
Vor allem dann, wenn das Blut im Sperma über einen längeren Zeitraum zu beobachten ist und nicht nur eine einmalige Angelegenheit darstellte. Kommen nämlich hierbei auch noch andere Beschwerden hinzu, liegt der Verdacht nahe, dass es eben doch einen Zusammenhang zwischen Blut und Prostata gibt.
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